Wenn der Embryo 6 bis 12 mm groß ist, kommt es zur Einsenkung zwischen dem ersten und zweiten Kiemenbogen. Auf dem ersten Kiemenbogen entwickeln sich 2 - 3 und auf dem zweiten 3 Ohrhöcker. Die dazwischenliegende Kiemenfurche entwickelt sich zum Gehörgang. Ist der Embryo etwa 44 Tage alt, also 13 - 17 mm lang, verschmelzen die Ohrhöcker miteinander und bilden die Vorstufen des späteren Außenohres. Schon wärend des zweiten Embryonalmonats sind Vorstufen der Ohrmuschelknorpel zu erkennen. Im 4.- 5. Fetalmonat entstehen die Anlagen der Haare und Drüsen des äußeren Gehörgangs. Die Entwicklung der Helixform und die Faltung der Anthelix findet etwa im 6 Schwangerschaftsmonat statt.

In den meisten Fällen entwickelt sich die Ohrmuschel normal. Die anatomischen Formen werden so wie auf der Abbildung bezeichnet.

Eine  Vielfalt untschiedlicher Größen und Formen von Ohren kann dabei durchaus als normal beurteilt werden.

Betroffene leiden in ihrem sozialen Umfeld oft stark unter Fehlbildungen. Gerade im Schulalter und besonders mit Beginn der Pubertät wird dieses Anderssein den Betroffenen schmerzhaft bewusst.

Eine familiäre Häufung von abstehenden Ohren ist bekannt. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass es noch exogene oder auch unbekannte Ursachen für einseitig oder beidseitig abstehende Ohren gibt.

Die kritische Phase der Ohrentwickung soll sich zwischen dem 34. und 38. Schwangerschaftstag befinden. Am Außenohr werden häufig eine schwach entwickelte Anthelix, ein unterentwickelter Ohrknorpel oder ein abstehendes Ohrläppchen auftreten. Es sind dies die unzähligen Variationen von abstehenden Ohren.

Je nachdem wie fehlerhaft die Ohrhöcker miteinander verschmelzen kann es auch zur Ausbildung von Tassenohren, Mikrotie (kleine eingerollte unvollständige Ohrmuscheln) bis zur Anotie (dem völligen Fehlen der Ohrmuschel) kommen.

Weiters können sich noch  Fisteln, Ohranhängseln oder Kerben ausbilden.